Wahrnehmungsförderung

Zum Beispiel: sensorische Integrationshilfe

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie wir als Gesellschaft und als Eltern Kinder im Autismus-Spektrum aus der Isolation locken und ihre Entwicklung fördern können. Ein erster Schritt könnte darin bestehen, durch Kampagnen ein besseres Verständnis für Autismus zu schaffen. Auch Kindergärten und Schulen würden von einem Integrationsprogramm für Kinder mit Autismus profitieren. Auf individueller Ebene kann eine sensorische Integrationstherapie für die Weiterentwicklung des Kindes sorgen.

Bei der Therapie wird jedes Kind aufmerksam beobachtet. Um einen guten Therapieplan erstellen zu können, wird der Therapeut Tests durchführen und verschiedene Aufgaben geben. Dadurch kann die Quelle und das Ausmaß der Störung festgelegt werden. Der Fortschritt der Therapie lässt sich anhand des Verhaltens des Kindes beobachten.
Werden manche Reize gemieden oder aufgesucht?

Sensorische Integrationstherapie arbeitet mit verschiedenen Mitteln: Matratzen, Schaukeln, Skateboards, Kletterstangen, Gewichtswesten, Gewichtsdecken usw. Das Kind lernt dadurch die Reize aufzunehmen und richtig zu verarbeiten.

Die Übungen werden an die Bedürfnisse des Kindes angepasst. Sie sollen ihn nicht über- oder unterfordern. Es wird für ausreichend Abwechslung gesorgt, damit das Kind sein Können erweitert.

Die Therapie darf nicht anstrengend sein und es ist sehr wichtig, dass der Therapeut die Übungen richtig auswählt und in der Lage ist, einen Draht zu seinen Patientenaufzubauen. Umso offener der Umgang zwischen Therapeut und Patient, umso genauer wird die Diagnose und größer der Fortschritt bei der Therapie.

Immer mehr Therapeuten und Patienten berichten über die positive Wirkung von sensorischer Integrationstherapie. Die Vorzeigeperson für die Wirkung dieses Ansatzes ist Frau Temple Grandin. Sie ist selbst von Autismus betroffen, hat einen Professortitel von der Colorado State University und ist Autorin mehrerer Bücher. Im Jahr 2010 wurde sie von dem Time Magazine zu einer der einflussreichsten Personen des Jahres gewählt. Professor Grandin beschreibt in ihren Büchern dasL eben aus der Perspektive einer Person mit Autismus und spricht unter anderem darüber, welche Bedeutung Tiefendruck auf das Nervensystem hat.

Ein Beispiel aus meiner Arbeit:

Meine Klientin,16 Jahre alt, hatte große Angst vor dem Rührgerät. Allein der Gedanke an das Küchengerät ließ sie nicht in die Praxis reinkommen. Sie musste sicher sein, dass man das Rührgerät ganz weit weg von ihr verstaut hat. Die Mutter konnte daheim nur etwas Backen, wenn die Klientin in der Schule war. Daheim war das Rührgerät auch gut versteckt. In der Therapie fing ich ganz langsam an sie an das Rührgerät zu gewöhnen. Zuerst gab es Therapiestunden in denen sie sich das Rührgerät nur kurz anschaute, danach lag es auf dem Tisch neben ihr, wo sie es sehen konnte. Weiterhin hat sie angefangen das Rührgerät anzufassen bis hin selber zu benutzen. Es hat ungefähr 8 Monate gedauert bis sie es selber zum Backenbenutzen konnte, ohne Angst vor dem Gerät zu zeigen.

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